Einzelner Ohrreif
Berlin, Deutschland
Museum für Islamische Kunst
About Museum für Islamische Kunst, Berlin
1.-2. H. / 7-8. Jh
I. 2333
Golddraht mit angelötetem Zierrat.
Höhe 6, 5 cm Breite 5, 8 cm
Umayyaden oder Abbasiden
Ägypten.
Der filigrane Ohrring besteht aus einer kreisrunden Goldblechröhre und einem eingelöteten Zierteil aus freistehenden Dekormotiven, die nur die untere Partie des Ohrrings schmücken. An einer Seite befindet sich ein Ösenverschluß. Das freistehende Drahtwerk und die Flächengranulation wurde für eine Rosette verwendet, die beidseitig von zwei rechteckigen Feldern begleitet wird. Die Rosette wird aus sechs einfachen Kreisen gebildet, die eingefaßt werden von einem zinnenartigen Fries, der aus freien Granulationselementen besteht. In den Rechteckfeldern sitzen jeweils sechs Kreiselemente.Darüber sitzen zwei unterschiedlich breite Friese, die mit aufgereihten Kreisen gefüllt sind. Einzelelemente sind mit Lötscheiben sowohl an der Goldblechröhre als auch untereinander so verbunden, daß eine gewisse Stabilität erreicht wurde und trotzdem eine gewisse Leichtigkeit des Tragwerks vermittelt wird. Die Juweliere für Damenschmuck in umaijadischer und abbasidischer Zeit in Ägypten übernahmen Vorbilder aus der byzantinischen Zeit, so daß sich die die Gestaltung nur allmählich veränderte. Die Geometrie des Ohrrings entspricht der Dekorkunst der Zeit, wie sie auch in anderen Kunstgattungen angewendet wurde, etwa im Architekturdekor.
View Short DescriptionDieser einzelne Ohrring aus dem frühislamischen Ägypten ähnelt in der Form dem in vorislamischen Zeit gebräuchlichen Schmuck. Das Design im unteren Teil des Kreises hat nahezu architektonische Qualität. Ein Medaillon und Friese enthalten unterschiedlich ausgearbeitete kleine Ringe. Diese Art Schmuck wurde für Frauen gemacht.
Der Typ dieses Ohrreifs und die Gestaltung der Einzelelemente schliessen sich spätantiken oder byzantinischen Ohrringen an, so daß am ehesten eine Datierung in die frühislamische Zeit erwogen werden kann.
Geschenk von M. Nahman, Kairo.
Der Ohrreif wurde in Kairo erworben und die besten Vergleichsstücke befinden sich im Museum Islamischer Kunst in Kairo, so dass eine Zuweisung nach Ägypten sehr wahrscheinlich ist.
Kat. Museum für Islamische Kunst Berlin. Berlin, 1979, Nr. 133.
Gladiss, A. v., Schmuck im Museum für Islamische Kunst. Berlin, 1998, Nr. 14 Abb. 70.
Annette Hagedorn "Einzelner Ohrreif" in "Discover Islamic Art", Museum With No Frontiers, 2024. https://islamicart.museumwnf.org/database_item.php?id=object;ISL;de;Mus01;40;de
Autor: Annette Hagedorn
MWNF Arbeitsnummer: GE 51
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